Eindrücke Change Makers Lab H&M

Design News / 24.05.2019

Eindrücke Change Makers Lab H&M

 
Change Makers Lab
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Drei Studierende der ecosign hatten im April die Möglichkeit, am Change Makers Lab von H&M teilzunehmen. Ihre Eindrücke schildern sie im folgenden Bericht.

"Im vergangenen Jahr haben wir, Solenne, Teresa und Nadine, an dem Kooperationsprojekt Fast Fashion. Die Schattenseiten der Mode. mit dem Rautenstrauch-Joest-Museum teilgenommen. Das Projekt umfasste das Thema Mode in den Bereichen der „fast“ sowie der „slow“ Fashion und forderte die Studierenden dazu auf, die Modeindustrie kritisch zu hinterfragen. 

Vor zwei Wochen hatten wir nun die Möglichkeit, im Change Makers Lab 2019 vom Moderiesen H&M verschiedene Vertreter der Modebranche kennenzulernen und Vorträge von Experten zu hören. Zu den Themen, die während des Change Makers Lab diskutiert wurden, gehörten faire Arbeitsbedingungen entlang der Wertschöpfungskette, die ethischen Herausforderungen künstlicher Intelligenz und einer automatisierten Modeindustrie sowie Inklusion und Vielfalt in der globalen Modeindustrie. Im Rahmen eines Hackathons zum Thema kreislauffähiges Design arbeiteten Experten und Gäste Seite an Seite an neuen Ansätzen für einen geschlossenen Textilkreislauf. Gleich nebenan diskutierten sie innovative Lösungen für einen fossilfreien Transport in der Zukunft.

Im historischen Umfeld des Berliner Postbahnhofs präsentierte die H&M Gruppe die aktuellen und zukünftigen Projekte ihrer verschiedenen Marken. Mit Hilfe des H&M Laboratory, das für die H&M Gruppe ein Partner ist und neue Blickwinkel vermittelt, wurden die Gäste aufgefordert, in die Rolle eines Designers zu schlüpfen und zu erfahren, wie der Prozess der Produktgestaltung mithilfe von Augmented Reality aussieht.

Wir sind mit ziemlich gemischten Gefühlen dort angekommen und wurden mit live Musik, leckeren Getränken und einer Ausstellung der kommenden Conscious-Kollektion empfangen. Insgesamt war die Atmosphäre gelassen, sympathisch und einladend. Wir hatten uns explizit vorgenommen ohne Vorurteile aber dennoch kritisch dieser Veranstaltung beizuwohnen. Schon in den ersten Gesprächen wurde deutlich, dass wir es mit einem extrem gemischten Publikum zu tun hatten, das aus den unterschiedlichsten Bereichen und mit den verschiedensten Motivationen zu dieser Veranstaltung erschienen ist. 

Die erste große Enttäuschung erfuhren wir als wir eine Mitarbeiterin von H&M nach den Materialien der dort ausgestellten Conscious-Kollektion fragten. Diese sagte uns, alles sei aus recyceltem Polyester gefertigt. Ein genauer Blick auf die Materialangabe zeigte keinerlei Hinweise auf den wiederverwerteten Gehalt vom Ursprungsstoff. Als wir sie höflich darauf hinwiesen, war die Antwort: „Ja da haben Sie recht, das sollten wir noch ändern“. Leicht irritiert aber immer noch motiviert nahmen wir an der Gesprächsrunde zum Thema Inklusion und Vielfalt teil. Wir erhofften uns einen kritischen Dialog zwischen Konsumenten und Firmen-Mitgliedern zu Themen wie, Gender, Menschen mit Beeinträchtigung, Rassismus und Konfektionsgrößen. Stattdessen erhielten wir einen gefühlt einstudierten, schwachen Monolog von zwei H&M Vertretern, die sich – wie ein routinierter Politiker – geschmeidig aus jeder kritischen Frage herausmanövrierten. Auf die Zuschauer Fragen wurde bedingt bis gar nicht eingegangen und wir blieben sprachlos zurück.

Dennoch wollen wir an dieser Stelle betonen, dass in einer weiteren Gesprächsrunde mit anderen Vertretern von H&M, Monki, Cos, Weekday und Co ein ehrliches Gespräch zu Stande kam, das wir als authentisch empfanden. Diese waren offen für Kritik, Veränderung und waren sich der Aufgabe bewusst, dass eine Veränderung in Richtung Nachhaltigkeit in der Fast-Fashion-Industrie unumgänglich ist. Alles in allem können wir sagen, dass es eine spannende Erfahrung war. Wie fast überall gab es auch hier diejenigen, die wirklich hinter der nachhaltigen Sache standen und diejenigen, die es aus rein wirtschaftlichen Gründen tun. Wir hoffen, dass aus den entstandenen Gesprächen und den vielen Ideen nicht nur schöne Worte mitgenommen wurden, sondern diesen auch Taten folgen!"

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