Projekt Weltgestalter offizielles Projekt der UNESCO

Auszeichnungen / 24.09.2012

Projekt Weltgestalter offizielles Projekt der UNESCO

 
Projekt Weltgestalter offizielles Projekt der UNESCO

Die Deutsche UNESCO-Kommission hat „Weltgestalter“ als Projekt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet. Die Auszeichnung erhalten Initiativen, die das Anliegen dieser weltweiten Bildungsoffensive der Vereinten Nationen vorbildlich umsetzen.

Bildung für nachhaltige Entwicklung versetzt Menschen in die Lage, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und dabei abzuschätzen, wie sich das eigene Handeln auf künftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen auswirkt.

Das von ALLERHAND /GWK und EUCREA Verband Kunst und Behinderung e.V. initiierte Pilotprojekt „Weltgestalter“ verfolgt das Ziel, Künstler mit intellektuellem Handicap zu befähigen, nachhaltige Produkte zu entwickeln, für die Fertigung und den Vertrieb in der eigenen Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM). Im Rahmen diese Projekts haben ecosign / Akademie für Gestaltung und ALLERHAND beispielhaft in Designkooperation von Gestaltern mit und ohne Handicap fünf Gebrauchsprodukte entworfen und als Prototypen gebaut. In den VIA Werkstätten Berlin wurden Kreativworkshops mit den vorwiegend handwerklich tätigen, psychisch kranken Mitarbeitern durchgeführt und Produkte entwickelt. In der Kreativwerkstatt des Bürgerspital Basel durchdringen sich der freie und der angewandte Bereich synergetisch. Herausragende Designideen entstehen zwischen beiden Welten.

Die drei Säulen der Nachhaltigkeit, Ökologie, Ökonomie und Soziale Ziele kommen dabei zum Tragen. Damit einher gehen kulturelle Diversität, Teilhabe und Globale Verantwortung. Das Prinzip Inklusion als Akt globalen Denkens von einer menschlicheren Gesellschaft (Stichwort „UN-Behinderten-konvention“) findet im Projekt „Weltgestalter“ seinen lokalen und ganz praktischen Ausdruck. Der Wunsch auf barrierearme und wertschätzende Teilhabe konnte dabei in beide Richtungen eingelöst wurden. Durch die Art der Vermittlung von Designinhalten und die Arbeit in Teams wurden behinderte und nichtbehinderte Gestalter befähigt, in einem Designprozess zur Entwicklung von nachhaltigen Gebrauchsprodukten mitzuwirken. Die Innovation des Projektes „Weltgestalter“ besteht darin, dass nicht nur die Fähigkeiten der Werkstatt-Mitarbeiter berücksichtigt wurden – das ist allgemein üblich – sondern: die geistig Beeinträchtigten wurden dazu ermutigt und angeleitet, selbst als Designer / Fotografen / Illustratoren etc. zu arbeiten. Designprodukte, von Künstlern mit intellektuellem Handicap gestaltet, sind originell und bereichern ein kulturelles Angebot. Sie sind „Botschafter“ für das Modell Inklusion.

Inklusion geht von einem Gesellschaftsmodell aus, in dem Vielfalt, Andersartigkeit, Unangepasstheit als kultureller Wert an sich anerkannt wird, als auch das Recht vonMenschen mit Handicap auf Selbstbestimmtheit und Mitbestimmung. Hierin ist das „Weltgestalter“-Projekt beispielhaft. Förderung von Teilhabe am Arbeitsleben und in der Gesellschaft – so generell der erklärte Auftrag von Werkstätten für Menschen mit Behinderung. „Weltgestalter“ bringt Abwechslung in den Werkstattalltag und in das Leben junger Design-StudentInnen. Es zeigt, dass nicht nur die „Nichtbehinderten“ die „Behinderten“ zu fördern vermögen, sondern ebenso umgekehrt.

Gemeinsam von allen Partnern wurde eine Wanderausstellung entwickelt, die beispielhafte Designprodukte, die in Kooperation zwischen behinderten und nichtbehinderten Gestaltern entstanden sind, 2012 auf verschiedenen Messen und Ausstellungen präsentiert.

In Zukunft geht es nicht nur darum, weitere Produkte zu entwickeln und zu vermarkten, sondern das „Modell Weltgestalter“ in Form von Tagungen und Veröffentlichungen vorzustellen und als Modell für die Zukunft zu vermitteln.

Weltgestalter sind:

  • Jan Göller, Natalie Muth, Daniel Scislowski: Becher und Becherchen
  • Petra Hässler und Irene Stamp: Paella-Kochset
  • Nicole Baginski und Mario Franck: Das 1. FC Köln Memospiel
  • Patrick Henkel und Fricka Langammer: Selbstporträt – Memospiel
  • Tanja Geiß und Cornelius Vogel: La Rossi – Eine Abenteuergeschichte
  • Kerstin Recker und Sophia Stefanie: Spiegel
  • Uwe Boden, Heather Sheehan (ecosign / Akademie für Gestaltung)
  • Volker Jeromin, Jutta Pöstges (ALLERHAND / GWK)
  • Angela Müller-Giannetti, Jutta Schubert (EUCREA Verband Kunst und Behinderung e.V.)
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