In den letzten Jahren sind Begriffe wie Nachhaltiges Design, sustainable design, green design und ecodesign immer stärker in den Fokus von Öffentlichkeit und Verbraucher*innen, Wissenschaft und Industrie gerückt. Aber was hat es eigentlich damit auf sich?
Nachhaltiges Design löst reale Probleme. Es hübscht nicht nur Dinge zwecks besserer Verkaufbarkeit auf, sondern wendet sich den wirklichen Herausforderungen zu, die wir auf einem begrenzten Planeten haben.
Da ist der Input in die Gestaltung: Wieviel Natur, wieviel endliche Ressourcen verbrauchen wir, die dann künftigen Generationen nicht mehr zur Verfügung stehen? Und da ist der Output in die Umwelt: Wie belasten wir die Biosphäre mit unserer Weise des Produzierens und Konsumierens? Und welche Folgen hat das für uns, aber auch für kommende Generationen auf der Welt?
Da ist auch die Kultur und die Gesellschaft, auf die sich die Art des Gestaltens auswirkt: Wie steht es um die Arbeitsbedingungen und die Menschenwürde bei der Produktion? Wie steht es um faire Marktzugänge, um Bildung, um Teilhabe, und auch um eine nachhaltige Ästhetik
Nachhaltiges Design ist eine Best-Practice-Disziplin: Designer und Designerinnen fragen sich bei ihren gestalterischen Entscheidungen stets, ob sie die beste derzeit zur Verfügung stehende Option gewählt haben – oder ob es bessere gibt. Und das bezieht sich auf die gesamte Wertschöpfungskette: Vom Abbau der Ressourcen über die Produktion, die Transportwege und die Nutzungsphase bis hin zur Post-Use-Phase: Was passiert mit dem Gestalteten nach Gebrauchsende?
Ökologische und ökonomische, soziale und kulturelle Aspekte werden dabei alle in den Blick genommen. Nachhaltiges Design unterscheidet sich also dadurch von konventionellem Design, dass es weiß, was es tut – und warum es das tut.
Our perception of design is changing, for design today is no longer concerned only with aesthetics. Now the key factors are interdisciplinary competence and approaches to problem solving.
Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie
Nachhaltiges Kommunikationsdesign, das an der ecosign Akademie auch die Bereiche Fotografie und Illustration umfasst, motiviert dazu, Konsum- und Lebensstile nachhaltiger zu gestalten. Und es hat immer auch eine aufklärerische Dimension: Es sensibilisiert für ökologische, ökonomische, kulturelle und gesellschaftliche Zusammenhänge.
Im Produktdesign hat bereits die Entscheidung für ein bestimmtes Material oder Fertigungsverfahren für Produkte große Auswirkungen auf die gesamte Wertschöpfungskette und damit gravierende Folgen für Ressourcenverbrauch und Umweltauswirkungen. Und eine langlebige Ästhetik motiviert Nutzer*innen dazu, ein Produkt sehr viel länger zu nutzen; damit kann unnötiger Ressourcenverbrauch erheblich reduziert werden.
Um in der späteren Berufspraxis wirklich nachhaltig gestalten zu können, braucht es ein solides kulturelles und philosophisches Fundament. Deswegen stehen im Studium an der ecosign nicht nur Design und Nachhaltigkeit, sondern unter anderem auch Philosophie und Kulturwissenschaften, Designtheorie und Ästhetik auf dem Lehrplan.
Das Nachhaltige Design Studium an der ecosign soll die Designerinnen und Designer von morgen dazu befähigen, durch ihre Arbeit eine zukunftsfähige, ressourcenleichte und inklusive Lebensstile nicht nur attraktiv zu gestalten, sondern auch alltagstauglich zu machen. Eine soziokulturelle Transformation braucht Entwürfe, braucht kreative Ideen und konkrete Vorstellungen davon, wie Nachhaltigkeit und eine nachhaltige Entwicklung gelebt werden kann.
Einige solcher kreativer Ansätze für eine lebenswerte Zukunft zeigen die studentischen Arbeiten, die jedes Semester an der ecosign entstehen. Die innovativste Gestaltung in puncto Nachhaltigkeit wird jedes Semester von der ecosign mit dem Froschkönig-Award ausgezeichnet.
Die Geschichte des Nachhaltigen Designs wurde von Prof. Karin-Simone Fuhs (Gründerin und Direktorin der ecosign), Davide Brocchi, Michael Maxein und Bernd Draser herausgegeben.
Eine Auswahl studentischer Designprojekte, die an der ecosign entstanden sind, finden Sie unter dem Menüpunkt Projekte.