Kaugummi & schwarzer Kaffee – Kommunikationsdesign
Kaugummi & schwarzer Kaffee – Kim Kremer
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Kaugummi & schwarzer Kaffee

Kommunikationsdesign

Gestalterin: Kim Kremer, 4. Semester
Entstanden: Sommersemester 2022

Mit Kaugummi und schwarzem Kaffee
laute Schreie runterschlucken.
Doch auch nach drei, vier großen Tassen,
hör ich Rufe aus dem Magen.

Mägen mögen Schokolade,
Brot und Reis und Süßbackwaren.
Doch mir verwehrt bleibt der Genuss,
weil ich auf dich hören muss.

Weil du lauter bist als Knurren.
Zäher als ein Kaugummi.
Ziele klar, wie schwarzer Kaffee.
Raubst mir meine Energie.

Raubst mir meine Möglichkeiten.
Möglichkeiten zu entfalten.
Falten müsste man dich können,
wie ein dünnes Leinenkleid.
Weggepackt in Kleiderschränken,
zugesperrt auf Ewigkeit.

Das war das einleitende Gedicht aus dem freien Magazin „Kaugummi & schwarzer Kaffee“. Dieses porträtiert eine Angst, mit der viele Menschen teils unbemerkt, jeden neuen Tag beschreiten. Es ist eine Angst, die sich versteckt. Tief in Süßigkeitenschubladen, in den Hosentaschen enger Jeans oder hinter dem Display der Waage im Badezimmer. Manchmal ist sie ganz unscheinbar, aber manchmal kann sie größer und bedeutender sein, als alles andere.

In Deutschland sind etwa 1,5 Frauen von 100 und 0,3 Männer von 100 von Magersucht betroffen. Ob körperlichen oder mentalen Grundes, die Sterberate bei Magersucht liegt bei 10–15% und ist somit die höchste aller psychischer Erkrankungen.

„Kaugummi & schwarzer Kaffee“ ist kein Wundermittel gegen Magersucht, mit dem erkrankte Personen morgen wieder unbeschwert durchs Leben gehen können. Vielmehr soll das Magazin sensibilisieren. Verständnis und Empathie bei außenstehenden Personen erwecken, indem es sich verschiedener Stile der Aufklärung bedient. Zum einen ist es sachlich und objektiv, wenn es auf verschiedene Facetten der Krankheit aufmerksam macht, wie zum Beispiel die Mangelernährung, die bei vielen Betroffenen begleiterscheinend auftritt. Gleichzeitig ist es persönlich und emotional, wenn Themen eine Bühne gegeben wird, die die innere Seite betroffener Personen widerspiegeln. Hier wurden freie Texte geschrieben, wie Gedichte oder fiktive Konversationen. Neben der sprachlichen Ebene, wird auch illustrativ der emotionale Ton wortwörtlich untermalt. Mit lauten und knalligen Momenten ziehen sie sich von der ersten bis zur letzten Seite und das nie ohne Metaebene. So wohnt ihnen eine subtile Metaphorik inne, wie zum Beispiel bei der Farbwelt, die mit lila und grün etwas toxisches kommuniziert und eben gerade nicht appetitlich aussehen soll. Die großen Münder einiger Personen sollen zum einen für das Motiv der Nahrungsaufnahme stehen zum anderen aber auch angsteinflößend und überfordernd wirken. Genau so kann es sich nämlich manchmal für erkrankte Personen bei sozialen Interaktionen anfühlen. Außerdem gibt das Magazin Tipps an die Hand, wie man sich als außenstehende Person am besten verhalten kann, um triggernde Kommentare und Handlungen zu vermeiden. Denn gerade das Verhalten anderer Personen kann einen sehr großen Einfluss auf den Krankheitsverlauf haben.

Im Rahmen der Recherche fiel auf, dass es immer noch einen sehr großen Bedarf gibt an Texten und Informationen, die über Mythen wie, dass nur Frauen magersüchtig sein können, oder dass man einem gewissen Körpertypen entsprechen müsse, um wirklich krank zu sein, aufklären. Dies wurde sich zur Aufgabe gemacht und zwei Kernaussagen formuliert, die mehrfach im Magazin aufgegriffen werden. Einerseits will das Magazin die Message verbreiten, niemanden auf Grund der Figur oder seines/ihres Aussehens im Allgemeinen zu beurteilen; weder auf physischer noch auf psychischer Ebene. Magersucht ist eine mentale Krankheit, was bedeutet, dass kein Zusammenhang besteht zwischen Optik und Betroffenheit. Kommentare, die Menschen zu unterstellen, sie seien nicht dünn genug, um magersüchtig zu sein, können extrem triggernd sein und den zerstörerischen Verlauf der Krankheit nur weiter ankurbeln. Außerdem soll „Kaugummi & schwarzer Kaffee“ sowohl safe space für Erkrankte und Interessierte sein, als auch eine angemessene Bühne, das Thema der Magersucht zu thematisieren. Schlusswort ist dabei, dass jeder Mensch wunderschön ist, genau, wie er oder sie ist und dass wir dankbar sein sollten, für das, was unser Körper jeden Tag für uns macht.

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