Die vierte Wand
Fotografie
Gestalterin: Britta Sauer
Entstanden: Sommersemester 2008
Die fotografische Abschlussarbeit von Britta Sauer hat den Anspruch, den Voyeurismus als Hochkultur in seiner reinen Form wieder zu beleben und zu zelebrieren. Dazu wurde in einem Puppenhaus ein soziokultureller Querschnitt der Gesellschaft inszeniert, den der Betrachter durch die vierte, einseitig durchsichtige Wand hindurch beobachten kann. Das Puppenhaus bietet dabei alle Eigenschaften eines realen Hauses, nur verdichtet es diese noch. Es dient als Bühne für einen Mikrokosmos, der durch seine Künstlichkeit eine freie Inszenierung erlaubt.
Die entstandenen Bilder laden dazu ein, den voyeuristischen Blick hinter die vierte Wand zu werfen und zu erkennen, dass dahinter nichts Verbotenes steckt, sondern die Erkenntnis, dass dem Bild der Voyeurismus immer bereits inhärent ist. Der Betrachter kann, wie der Zuschauer eines Kinofilms oder der Leser eines Buches, an der Geschichte teilhaben – und er kann und soll sich in den Inszenierungen wiederfinden, spiegeln und reflektieren. Dieser Mikrokosmos bietet die Bühne für die kleinen und großen Geschichten, die sich im Leben und in dieser Welt abspielen.