Frankenstein
Kommunikationsdesign
Gestalterin: Paula Bemmann
Entstanden: Wintersemester 2023/24
Mary Shelleys Roman »Frankenstein«, welchen sie 1816 mit neunzehn Jahren begann zu schreiben, gilt heute als Wegbereiter der Science-Fiction. Darin erschafft der ehrgeizige Wissenschaftler Viktor Frankenstein eine namenlose Kreatur und wendet sich, da er ihren Anblick nicht erträgt, in Grauen von ihr ab. Das künstliche Wesen lernt, sich in der Welt zurechtzufinden, wobei sein unerfülltes Bedürfnis nach Liebe in Verbitterung und schließlich in Hass umschlägt.
Als gestalterische Interpretation des Romans nimmt die Arbeit das Monster des Verfalls und die Kreatur als lernende Künstliche Intelligenz in den Blick. Dabei wird dem Verfall, der den Roman auf physischer, psychischer, emotionaler und moralischer Ebene durchzieht, durch Scans verrottender Früchte eine Gestalt verliehen. Das wachsende Bewusstsein der künstlichen Kreatur – visuell an die Codes der Programmiersprache Python angelehnt – findet in prozesshafter typografischer Verfeinerung zu seiner Form. Durch weibliche Konnotation des Protagonisten sucht die Arbeit, Mary Shelley als Urheberin Frankensteins auszuzeichnen. Die typografische Neuinszenierung bereitet den Monstern des Werkes eine Bühne und erforscht in deren Gegenüberstellung die Licht- und Schattenseiten menschlicher Intelligenz.