Glasschlamm

Produktdesign

Gestalterin: Paulina Kiefer
Entstanden: Wintersemester 2024/25

Das Projekt „Glasschlamm“ beschäftigt sich mit der Frage, wie das beim Schleifen und Schneiden entstehende Glasschlamm-Wasser in der industriellen Glasproduktion zu einem hochwertigen Sekundärwerkstoff aufgewertet werden kann. Der Ansatz ist theoretisch und konzeptionell. Im Fokus des Konzepts stehen Materialinnovation und zukunftsfähige Gestaltung.

Im Zentrum stehen sieben Gefäße – vom Dekantierer bis zur Wasserkaraffe, welche eine Kugel aus Glasschlamm im Glasboden fassen. Die Kugel wirkt wie eine „Murmel im Wasser“ und verkörpert die Analogie des Sekundärmaterials. Das bewusste Sichtbarmachen des „neuen“ Werkstoffs im Inneren senkt die Hemmschwelle, Glas aus recyceltem Material nicht nur zu akzeptieren, sondern sogar wertzuschätzen.

Der Name „Glasschlamm“ verweist auf das Potenzial vermeintlichen Abfallstroms, zu hochwertigen Sekundärrohstoffen zu werden. Die endlichen Senken unseres Planeten erfordern innovative Denkansätze, damit Virgin-Material eingespart wird und folglich der Ressourcendruck sinkt. Die Wiederaufbereitung von Glasschlamm ermöglicht damit eine ressourcenschonende Glasproduktion.

„Glasschlamm“ zeigt exemplarisch, wie konzeptionelle Forschung, gestalterische Umsetzung und das gezielte Recycling von Sekundärmaterialien zu neuen Materiallösungen führen können. Die sieben vorgestellten Gefäße verbinden Ästhetik und Umweltbewusstsein, indem sie das neue Material in seiner Uhrform offensichtlich machen. Gleichzeitig wirft das Projekt die zentrale Frage auf, wie umweltfreundlichere Materialien in einem Markt bestehen können, der bislang größtenteils glasklare Ergebnisse bevorzugt.