Ich erinnere mich an die Zukunft
Fotografie
Gestalter: Viola Halfar, 8. Semester
Entstanden: Sommersemester 2020
Inspiriert von Chris Markers filmischem Fotoroman „La jetée“ ist „Ich erinnere mich an die Zukunft“ entstanden – Ein Kurzfilm, der über das Wahrnehmen und Träumen, das Erinnern und das Vergessen das Verständnis von Raum und Zeit völlig irritiert.
Es geht um ein Menschenkind, das die Fähigkeit verloren hat, zu vergessen. Erinnerungen vermischen sich mit Träumen, werden zu Fantasien und Realität. Die Zeit hat ihre Chronologie verloren. Die Wahrnehmung des Menschenkindes ist so stark an Emotionen geknüpft, das Personen, Raum und Zeit ineinander fließen, sich neu verknüpfen und eine Stringenz entwickeln, die logisch nicht mehr nachzuvollziehen ist. Es entsteht jedoch eine abgeschirmte Wirklichkeit die, in sich konsequent, eine Welt entstehen lässt, die unter neuen Gesetzmäßigkeiten passiert als die alte, die „unsere Welt“.
Diese abgeschirmte Sicherheit gibt dem Menschenskind einen Ort der Beständigkeit und Geborgenheit. Immer wieder holen heftige, traumatische Erlebnisse das Menschenkind aus diesem Kokon heraus, irritieren, rauben ihm Sicherheit und Halt. Zweifel an der eigenen Wahrnehmung nehmen dem Menschenkind das Vertrauen auf das eigene Empfinden und lassen seine Erinnerungen verblassen, da diese sich durch die repetativen Einbrüche von der „unseren Welt“ als vorübergehende Irrtümer entpuppen. Die selbst bestimmte Harmonie des Menschenkindes wird gestört, es gibt keinen Ort mehr, nicht mal einen fiktiven, indem es sich selbst, sein Erleben und sein Erlebtes vereinen kann. Das einzige, woran es sich festhalten kann ist die Konzentration auf den absoluten Moment: Es gibt nur das jetzt, was gewesen ist.