Isa Ka Sia oder die Wimmernde Substanz

Fotografie

Gestalterin: Ina Busch
Entstanden: Sommersemester 2018
Auszeichnung: Jurypreis beim Kölner Design Preis 2018

Theoretische Arbeit lesen

Zwischen den Prinzipien des Heiligen Geistes und psychischer Mehrfacherkrankung existieren nicht nur Parallelen, sondern auch eine Vielzahl an Überschneidungen. Neben zu beobachtenden und beschreibbaren symptomatischen Erscheinungen sind es vor allem strukturelle Gegebenheiten: als Teil von menschlich erschaffenen Systemen, die als gegebene Wahrheit angesehen werden, treten sie nicht nur auf, sondern müssen es sogar. Die beiden Prinzipien durchbrechen Strukturen, die Ordnung bringen sollen und werden zu Widersprüchen, die zur Hinterfragung ihrer Systeme anregen. Als Begriffe sind sie der Versuch, etwas zu beschreiben und zu fassen, was der Mensch nicht versteht: Näherungswerte, um mit dem Verstand zu begreifen, was dem menschlichen Geist widerfährt. 

Als Näherungswerte verstehen sich auch die Bildwelten. Symbolelemente werden variabel eingesetzt, um die Prinzipien zu vereinen und geben doch keine klare Antwort: das Leiden der menschlichen Psyche bleibt spürbar und real, kaum zu übersetzen, im Kern nicht zu fassen, dennoch zu tragen.