Kölsche Souvenirs

Kommunikationsdesign

Gestalter: Mario Franck, 6. Semester
Entstanden: Wintersemester 2012/13

Der Motivteller ist zweifellos »der« Klassiker deutscher Souvenirkunst. Auf selbigem ist dieserorts jedoch ausschließlich der Kölner Dom zu sehen. Doch warum ist das so? Wird Köln nicht in jeglicher Hinsicht mit Vielfalt assoziiert? Und warum diese Fokussierung auf den Dom, wo er doch weder bezüglich der Höhe noch bezüglich seines Alters Rekorde aufstellt? Köln am Rhein – im Souvenirtellerfachjargon nur »Köln a. Rhein« genannt – hat weit mehr zu bieten. So sind hier u. a. Deutschlands höchstes Wohnhaus, das höchste leerstehende Gebäude Deutschlands, Nordrhein-Westfalens größte Plattenbausiedlung, oder aber Europas größtes Bordell zu finden. Sie sind es ebenfalls wert, auf einem Teller für die Nachwelt verewigt zu werden.

Ist diese Arbeit nachhaltig? Der aktuellen Problematik können diese Teller sicherlich wenig entgegensetzen. Auch die nächste und übernächste Generation wird den Mehrwert dieser Teller vermutlich kaum erkennen können. Aber, wenn in rund zwei- bis dreitausend Jahren Archäologen die Überreste unserer Zivilisation zusammentragen, werden sie nichts mit digitalen Datenträgern anfangen können – wohl aber mit Tellern. Wenn auf diesen jedoch immer nur der Kölner Dom zu sehen ist, werden sie nicht daraus schließen können, wie es zum Untergang dieser Hochkultur kommen konnte, geschweige denn, wie es hier ausgesehen hat. Diese Teller können einen entscheidenden Beitrag leisten: visuelle Botschaften für zukünftige Generationen.