Mir sinn alle zsòmme Mensche

Kommunikationsdesign

Gestalter:in: Lio Matz
Entstanden: Sommersemester 2024

Die Herausforderungen einer sich rasant entwickelnden Welt liegen in einem stetigen bedürfnisorientierten Kampf um identitätsstifende Belange, wie die Sicherheit der Konvention und parallel die moderne freiheitliche soziale Weiterentwicklung. Gestaltung ist das Werkzeug, das das Potential schafft, die Gesellschaft zu unterstützen sich nachhaltig zu entwickeln, indem sie den Zugang zu Informationen erleichtert, Bildung unterstützt, komplexe Zusammenhänge darstellt und ungewohnte Thesen auf Augenhöhe kommuniziert.

„Mir sinn alle zsòmme Mensche“ ist eine fotografisch-auditive Kampagne, die exemplarisch die identitätsspezifischen Bedürfnisse von zwei sich unterscheidenden sozialen Gruppen verbindet. Die fünf Plakate zeigen die Porträts von geschlechterdiversen Personen, die mittels des mittelbadischen Dialekts die Dialektsprechenden im fußläufigen Raum Badens adressieren.

In persönlichen Podcastfolgen auf Spotify erzählen diese Personen von deren Auseinandersetzung mit konventionellen Geschlechterrollen und über die Empfindung des individuellen Menschseins als vielseitiges Konzept. Die Kampagne umfasst im Sinne der Diversität Inklusion. Der mittelbadische Dialekt unterstützt die Erläuterungen der Perspektiven auf Augenhöhe. Die geläufigen Gestaltungsmuster von Fotografie und Typografie sind fragmentiert und flexibel zusammengesetzt, wie das Anliegen der Arbeit, die konventionellen Geschlechterrollen zu lösen, um Raum für Freiheit zu schaffen.

In der Überschneidung der Bedürfnisse identitätsspezifischen Gruppen und sozialer Milieus liegt das Bedürfnis nach Repräsentation und Akzeptanz. Das Konzept von „Mir sinn alle zsómme Mensche“ ist somit auf unterschiedlichste Identitäten und deren Anliegen übertragbar.