Wie wir uns die Sterne erklären
Kommunikationsdesign
Gestalterin: Celina Beckemeyer
Entstanden: Sommersemester 2022
Kinder sind genauso betroffen von dem Verlust eines ungeborenen Kindes, wie die Mutter, der:die Partner:innen, die Großeltern und andere. Diesen Sekundär-Betroffenen wird aber häufig weniger Raum für ihre Trauer zugeschrieben. Vor allem Kinder und der Umgang mit ihnen bei einer Fehlgeburt wird kaum thematisiert. Eine Familie ist ein System, welches im besten Fall Störungen ausgleichen sollte. Dazu gehört, dass jede:r in der individuellen Trauer unterstützt und geborgen wird. Genauso spielt aber auch das gemeinschaftliche Trauern eine Rolle und wie das aussehen kann, möchte diese Arbeit thematisieren.
Es sind ein Erwachsenen- und ein Kinderbuch in einem Schuber entstanden, die zur Aufklärung und ganzheitlichen Trauerbewältigung in einer Familie bei einer Fehlgeburt beitragen sollen. Das erste Buch (links) geht auf die biologischen Vorgänge und auf die verschiedenen Perspektiven von Betroffenen und Sekundär-Betroffenen ein. Das zweite Buch (rechts) beschreibt eine Fehlgeburt aus der kindlichen Perspektive.
In der Bildwelt greift Celina Beckemeyer die Leere, die durch den Verlust eines ungeborenen Kindes entsteht, auf – so, wie ein Bild, dass nicht zu Ende gemalt wurde. Der Illustrationsstil zeichnet sich durch Online-Zeichnungen aus, die die Verbundenheit in einem Familiensystem symbolisieren sollen. Gelb ist in beiden Büchern eine zentrale Farbe, denn sie steht für das verstorbene Kind. Die Motive beruhen auf wirklichen Erfahrungen, die anhand von Interviews mit Betroffenen und Sekundär-Betroffenen ermittelt wurden.